Die Goldene Regel

„Wenn du sprichst, dann sorge dafür, dass dein Gespräch besser ist, als es dein Schweigen wäre.“ (Arabisches Sprichwort)

Neulich habe ich einen Artikel auf Xing gelesen, in dem es – ähnlich wie in unserem Anfang Juli erscheinenden Artikel im LEBE-Magazin – um konfliktfreie Kommunikation ging. Und ein Kommentar hat mich dabei dann zum Nachdenken gebracht: Da hat ein Leser gemeint, eine weichgespülte Kommunikation ohne Konflikte sei doch wohl nicht wünschenswert. Konflikte müssten sozusagen auf den Tisch. Doch wer hat nun Recht? Oder wer hat mehr Recht? 

Ich sage: Beide! Die Verfasserin des Artikels UND der Kommentarschreiber. Sie schreiben nur aneinander vorbei. 

Genau DAS hatte die Autorin des Artikels gemeint: Aktiv zuhören, damit die Aussage auch klar herüberkommt und verstanden wird. Und die Aussage des anderen auf den Punkt bringen, um Missverständnisse auszuräumen. 

Dann bleiben immer noch Konflikte in Form von unterschiedlichen Ansichten und Argumenten, die diskutiert werden können. Aber es fällt der Kommunikationskonflikt weg, der erst entsteht, wenn sich die Parteien nicht verstehen – nämlich der entstehende Konflikt auf der persönlichen Ebene. Und erst dann kann man lösungsorientiert weiter kommunizieren.

Ein weiterer Aspekt fällt mir dazu ein: Heute erfolgt ja sehr oft keine direkte Kommunikation zwischen zwei oder mehreren Menschen, wie wir sie aus Gesprächen kennen. Heute gibt man seine Meinung in einer Art Einbahnstraße ab. „Fire and forget“, sozusagen. Aktives Zuhören hat noch kein Pendant in aktivem Lesen gefunden. Da geht´s oft wie beim Ping Pong flott mit Bällen und Aussagen hin und her. Und schon ist man emotional wieder auf einer Hochschaubahn und höchst echauffiert. Gut für die Plattformen, die ihren Traffic und ihre User-Interaktionsquote steigern. Schlecht aber für die zwischenmenschliche Kommunikation.

Und über die – oft oberflächliche – Diskussion auf Plattformen vergessen wir vielleicht, dass es wichtigere Dinge gibt, die durchaus unser Engagement benötigen und über die es sich viel mehr lohnt, sich zu echauffieren. 

Kleiner Tipp für jene, die pointiertes Kabarett mögen: Bei YouTube nach „Christoph & Lollo Das wütende Emoji“ suchen. Wer Kabarett nicht mag, der teilt diesen Beitrag nicht und postet sofort kritisch auf einer Plattform seiner Wahl. 😉

Und wer gerne seine Kommunikation für spezielle Situationen optimieren will, kontaktiert uns gerne auf Freiday.at.