“The biggest communication problem is we do not listen to understand. We listen to reply.”
Ich denke, in diese Kommunikationsfalle sind viele von euch auch schon getappt. Und natürlich bin ich manchmal auch der Erste, der den Fuß in diese Falle setzt. Aber durch die Ausbildung und Praxis der Mediation finde ich meist sehr schnell auch selbst wieder raus aus der Falle.
Wir sind ja zumeist in eine direkte Kommunikation verwickelt, wo wir abwechselnd Sender und Empfänger der Nachricht sind. Erst wenn wir uns in die Meta-Ebene begeben, können wir sozusagen „aus unserer Haut heraus“ und die Kommunikation von außen beurteilen. Dann erst haben wir die Möglichkeit, einzuschätzen, welcher der vier Quadranten der Kommunikation (nach Schulz von Thun) beim Sender und beim Empfänger jeweils aktiv waren. Und wenn wir es nicht wissen, dann können wir beim Anderen – oder in uns – nachfragen.
Aber was können wir in der direkten Kommunikation selbst besser machen, um vielleicht gar nicht oder nicht mehr so oft in die Falle zu tappen?
Ein sehr hilfreicher Punkt ist es, aktives Zuhören zu praktizieren. Das bedeutet, dass wir wirklich darauf hören, was der Sender sagt und auch nachfragen, ob wir richtig verstanden haben, was er damit meint und warum er etwas sagt. So hören wir mit der Zeit auch die wirklichen Beweggründe des Senders heraus. Und dann stellen wir vielleicht fest, dass wir gar nicht kritisiert oder angegriffen werden und eine Abwehrhaltung oder Gegenargumentation gar nicht angebracht sind.
Dann können wir im gemeinsamen Austausch die Situation beurteilen, diskutieren, und eine Lösung finden, wie wir die Zukunft für beide Seiten verbessern können.
In der Mediation ist der/die MediatorIn in der Rolle des Senders und Empfängers der Kommunikation mit jeweils einer der Parteien. Die andere Partei ist mehr oder weniger „gezwungen“, zuzuhören und kann das Gehörte aufnehmen, ohne in den „Antwort- oder Verteidigungsreflex“ zu kommen.
Es ist also oft nur die besondere Art der Kommunikation, die ein/e MediatorIn anwendet, damit die Kommunikation gelingt. Aber wenn die Konfliktparteien es selbst nicht mehr schaffen, einander wirklich zuzuhören, dann kann es eine riesige Hilfe und Erleichterung sein, die lösungsorientierte Kommunikation wieder in Gang zu bringen.
Und natürlich kann ein/e geschulte/r MediatorIn – schon lange bevor eine Mediation als der „letzte Ausweg“ erscheint – bei der Verbesserung der Kommunikation helfen. Und es macht auch den Parteien Spaß, wenn sie feststellen, welche Potentiale zur Konfliktlösung schon in ihnen schlummern und nur geweckt werden wollen.
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